Die richtige Krawattenpflege

so haben Sie lange etwas von Ihrer neuen Krawatte · Krawatte bügeln

Wenn die Urinstinkte hervorbrechen, wird aus dem Mann wieder ein Jäger und Sammler. Vor allem, wenn im Laden die ultimative Krawatte liegt. Stolz bringt man das gute Stück nach Hause, streicht liebevoll über die glänzenden Seide und freut sich des Anblicks. Nun, zwei Wochen später kann das schon ganz anders aussehen. Muss es aber nicht. Jedenfalls nicht, wenn Sie ein paar simple Grundregeln beherzigen. Krawatten sind empfindliche Kleidungsstücke. Als solche brauchen Sie etwas Pflege.

Manch einer zieht die Krawatte aus Bequemlichkeit einfach über den Kopf und hängt sie mitsamt dem Knoten wieder in den Kleiderschrank. Das scheint auf den ersten Blick morgens beim Anziehen wertvolle Sekunden zu sparen. Abends beim Ausziehen auch. Aber für Ihre edle Seidenkrawatte ist es ein langsamer, qualvoller Tod. Falten drücken sich ins Futter, Dellen in den Stoff. Wenn Sie Pech haben, verdreht sich die Einlage am Knoten sogar.

Diese paar Sekunden mehr sollte Ihnen die Krawattenpflege also wert sein. Am besten lösen Sie die Krawatte nach dem Tragen immer gleich wieder und rollen sie locker (!) auf. Dann können sich die Tragefalten am besten glätten.

Was für gute, rahmengenähte Schuhe gilt, gilt auch für Krawatten. Am längsten halten sie, wenn man sie nicht länger als einen Tag am Stück trägt. Nur dann können sie sich erholen. Dass man sie nicht gerade zerknüllt auf den Boden wirft, dürfte klar sein. Aber sie auf voller Länge liegend zu lagern (wäre optimal), dürfte normalerweise aus Platzmangel keine praktische Lösung sein. Die nächstbeste Lösung: das bereits beschriebene lockere Aufrollen. Dann kommen die Krawatten ähnlich wie Socken in eine Schublade. Wenn man etwas mehr System in seiner Krawattensammlung braucht, kann hier wirklich mit Sockentrennern arbeiten.

Alternativ kann man die Krawatten natürlich auch aufhängen. Zwar kann das im Laufe der Jahre dazu führen, dass der Binder irgendwann an Form verliert, aber bei weitem nicht so schnell, als ob er zusammengefaltet auf dem Grunde einer Ablage liegen würde. Und zugegeben: es gibt hervorragende Mögloichkeiten, so seine Krawattensammlung im Blick zu behalten. Ob auf ein, zwei langen Stangen im Kleiderschrank oder vielleicht sogar mit einem elektrischen Krawattenkarussel. Auch spezielle Kleiderbügel gibt es hier.

Apropos Bügel: Bügeln sollten Sie eine Krawatte niemals. Selbst wenn Sie es schaffen, den Stoff nicht zu verbrennen (, was keineswegs sicher ist), wird die Krawatte hinterher wie angeklebt auf dem Hemd liegen und jegliche Tiefe vermissen lassen. Ja, man kann eine Krawatte bügeln. Manche Reinigungen tun es. Aber um sie schonend zu bügeln, müsste man sie auftrennen (ja, es klingt brutal. Aber eine gute Krawatte ist auf der Rückseite ohnehin vergleichsweise locker vernäht) , den Oberstoff bügeln und hinterher wieder zusammennähen. Wenn es denn unbedingt sein muss, legen Sie die Krawatte flach auf ein Bügelbrett, stellen Sie Ihr Dampfbügeleisen auf höchste Stufe und gehen damit in ein, zwei Zentimetern Abstand über die Krawatte.

Zum Glück gibt es eine noch schonendere Methode. Nun gut, wenn sich erst einmal das Futter verdreht hat, ist nicht mehr viel zu machen. Ansonsten hängen Sie das gute Stück ins Bad. Ja, Sie ahben richtig gelesen. Und nun eine schöne heiße Dusche. Nein, nicht für die Krawatte. Für sie. Der Krawatte reicht schon der dabei entstehende Dampf. Falten werden wieder glatt. Und Sie sehen danach warscheinlich auch nicht mehr so zerknittert aus.

Nur eines sollten Sie vermeiden: waschen Sie die Krawatte nicht, und geben Sie sie nicht einfach in die nächstbeste Reinigung. Reinigungen, die sich mit Krawattenpflege auskennen, werden darauf normalerweise besonders hinweisen. Und schon bleibt Ihnen Ihre neue Krawatte viel länger erhalten.


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