Krawattenmuster und wann man sie trägt
Krawattenmuster und wann man sie trägt
Auch wenn die Krawatte in den vergangenen Jahren so manche Schlacht zu bestehen hatte, so ist sie doch immer noch integraler Bestandteil der klassischen Herrenmode. Zudem ist sie gerade dabei, wieder auch außerhalb von Berufskleidung und Abendgarderobe Fuß zu fassen.
Eine gute Krawatte ist handgenäht und besteht aus reiner Seide. Darüber besteht weitestgehend Einigkeit. Der Handel hält eine große Zahl an verschiedenen Designs parat. Und doch: nicht jede Krawatte passt zu jedem Anlass. Und manchmal gibt es auch ein paar Feinheiten zu beachten.
So sind in konservativen Brachen zum dunklen Anzug Streifen geradezu Pflicht. Je konservativer das Unternehmen, desto eher sollten diese Streifen Breit und in neutralen Tönen wie Bordeauxrot oder Dunkelblau gehalten sein. Jüngere Arbeitnehmer können sich hier meist auch schmalere, elegante Streifen erlauben, aber besser nicht beim Vorstellungsgespräch. Ist das Büroumfeld etwas moderner, so können Sie auch zu etwas gewagteren Farben greifen. Aber vermeiden Sie allzu starke Signalfarben.
Sind Sie international tätig, lauern hier allerdings ein paar kulturelle Fettnäpchen. So wird Ihre aus New York mitgebrachte Krawatte hier Ihrem Geschäftspartner ein mitleidiges Lächeln abverlangen. Aufgrund einer uralten Patentstreitigkeit laufen in den USA die Streifen zumeist von links oben nach rechts unten, was hierzulande Assoziationen von Misserfolg und Untergang weckt. Hier bevorzugt man die von links nach rechts ansteigende Variante. Sie wirkt dynamischer und erfolgreicher.
Und Vorsicht: Britische Regimentskrawatten sind sehr geschmackvoll. Haben Sie jedoch mit Briten zu tun, vermeiden Sie unbedingt, eine zu tragen. Denn diese Binder haben Bedeutungen. Die Krawatte könnte mit ihrer Farbkombination eine Organisation repräsentieren, die Ihr Gesprächspartner sofort erkennt. Und sich derart mit fremden Federn zu schmücken, gilt auf der Insel als unschicklich.
Die Alternative sind Tupfen. Sie sind zwar nicht ganz so klassisch, aber meist konservativ genug. Zudem können Sie sie recht einfach kombinieren, denn die Tupfen gibt es ebenso wie den Fond in allen nur erdenklichen Farben.
Je nach Unternehmen sind vielleicht auch geometrische Allover-Motive eine gute Wahl. Gerade bei Bankern und Versicherern erfreuen sie sich größter Beliebtheit. Sie haben auch den Vorteil, dass sie nicht ganz so förmlich wirken, wenn Sie damit abends ins Restaurant oder ins Theater gehen.
Einfarbige Krawatten wirken festlicher. Ein schwarzer Anzug mit einer glänzenden Uni-Krawatte in Aubergine oder Aqua ist ein sehr eleganter Anblick. Wer es klassischer mag, greift zu dezentem Silbergrau.
Möchten Sie eine einfarbige Krawatte im Büro tragen, so entscheiden Sie sich am besten für ein nicht so stark glänzendes Modell, vielleicht mit einer feinen Rippsstruktur.
Ein Fall für sich sind Paisleymuster. Dieses angeblich englischste aller Designs hat seinen Ursprung eigentlich in Indien, wo der floral verzierte Tropfen ein Fruchtbarkeitssymbol darstellt. Nachdem englische Offiziere Stoffe mit diesem Muster mit nach Hause brachten, wurde das Dekor zum Trend. Traditionell gelten Paisleymuster eher als sportlich. Daher sind sie für das Büro keine so gute Wahl. Abends im Restaurant jedoch spricht nichts dagegen.
Zu groben Woll- oder Tweedsakkos machen Paisleys ebenfalls eine gute Figur, nicht nur auf der Krawatte, sondern auch auf dem Einstecktuch. Hier können Sie auch tragen, was im konservativen Umfeld zum Geschäftsanzug eine mittlere Katastrophe wäre: Karierte Krawatten. Ein dezentes Glencheckmuster passend zum Jackett hat zwar etwas rustikales, wirkt dadurch aber nicht weniger elegant.
Lesen Sie hier im Blog von Krawatten-Binden.de weiter..
Der Einfache: Der Four-in-Hand
Kleines Einmaleins der Krawattenpflege
Der Extravagante: Der Onassis
Der Beringte: Der Kelvin
Wie finde ich eine gute Krawatte?
Business oder Smart Casual?