am 08.06.2011 12:09 , Klicks: 37498

Krawatte binden

Krawattenknoten Übersicht


Zu den wichtigsten Krawattenknoten gehören:

 

Krawatte binden – muss man können!

Gerade der unauffällige Streber auf der Parallelklasse wurde einmal im Jahr zum gefragten Superhelden. Ja, richtig. Der mit dem pickligen Gesicht und den immer etwas zu altmodischen Klamotten. Der, der in der Pause Blasen in seine widerliche Schokomilch pustete und jede Mathe-Gleichung in zwei Sekunden löste. Und zwar jedesmal dann, wenn ein Konzert des Schulchores anstand. Reihenweise standen gestandene Mannsbilder zwischen zwölf und und zwanzig Jahren Schlange, um sich von ihm helfen zu lassen. Warum? Er war einfach der einzige dort, der eine Krawatte binden konnte.

Fast könnte man diese kleine Anekdote aus Schulzeiten als Symptom für den bedauerlichen Zustand unseres Bildungssystems begreifen. Doch in anderen Lebensbereichen geht es nicht anders zu. So meint eine große Zahl von Männern, sie hätten das Krawatte binden erst bei der Bundeswehr gelernt. Ist somit nun zu erwarten, dass die Aussetzung der Wehrpflicht zu noch mehr schlecht gebundenen Krawatten führen wird? Immerhin meinte schon Oscar Wilde: ?Eine sauber gebundene Krawatte ist der erste ernste Schritt im Leben". Und doch lernt man diesen Schritt oft nicht. Es soll selbst Börsenmakler in Vorstandetagen geben, die sich jeden Morgen die dunkelrot gestreifte Krawatte von der duldsamen Gattin im Hintergrund um den Hals schlingen lassen ? weil sie selbst nie das Krawatte binden gelernt haben.

Dabei ist das korrekte Krawatte binden wahrlich keine Wissenschaft für sich. Zumindest keine sehr komplexe. Letztlich ist jeder noch so komplizierte Krawattenknoten nur ?eine beliebige Folge von Elementarbewegungen" unter festgelegten Rahmenparametern, wie es etwa die krawattenvernarrten Physiker Thomas Fink und Yong Mao in ihrem Standardwerk ?Die 85 Methoden eine Krawatte zu binden" feststellten. Keine Panik, hier wird es nicht so hoch wissenschaftlich, auch wenn die Fachliteratur dies teilweise glauben macht. Eigentlich geht es immer nur darum, das richtige Ende der Krawatte zur richtigen Seite zu führen. Damit sollte sich fast jede Krawatte binden lassen.

Natürlich kann man einfach wild die Bibliothek seines Vertrauens durchforsten und hoffen, dass sich irgendwo die gewünschte Information zum Krawatte binden finden lässt.
Einfacher zu händeln sind da Internetseiten. Bebilderte Anleitungen zeigen nachvollziehbar die einzelnen Schritte, kurze Erklärungen geben zusätzliche Hilfestellungen. Man muss ja nun nicht immer gleich alle Register ziehen und seine Krawatte binden, wir sie noch keiner je gebunden hat. Am besten sucht man sich für den Anfang ein, zwei Knoten heraus und übt sie ein wenig vor dem Spiegel.

Natürlich kann man sich das Krawatte binden auch sparen und statt dessen gleich zu einer Clip- bzw. Sicherheitskrawatte greifen. Aber wer wird denn so schnell aufgeben? Zugegeben, das Schmuckstück hat seine Berechtigung. Denn in kritischen Situationen wird so verhindert, dass jemand den Träger mit dessen eigener Krawatte erdrosselt. Aber stilvoller geht es natürlich mit einer selbst gebundenen Krawatte.

Natürlich sollten Sie ein paar Dinge beachten. Binden Sie die Krawatte nur bei geschlossenem Hemd, verdrehen Sie den Knoten nicht, ziehen Sie nicht zu fest, alles kein Problem, wenn Sie ein paar Tipps beachten. Auch beim Muster können Sie ein paar Fehler machen. Business-Streifen passen nur begrenzt in die Oper.

Wesentlich beim Krawatte binden ist natürlich noch die Wahl des richtigen Knotens. Ob ein klassischer Krawattenknoten wie der doppelte Windsor, ein moderner wie der Shelby oder ein stoffsparender wie der Oriental, nach und nach entwickeln Sie schon ein Gespür dafür.

Ein paar Anleitungen finden Sie unter anderem auf dieser Seite.




Lesen Sie hier weiter: Krawatte Binden Anleitung



Einige andere passende Beiträge:


Der Einfache: Der Four-in-Hand
Der Konservative: Der doppelte Windsor
Der Klassische: Der einfache Windsor
Der Voluminöse: Der Hannoveraner
Der Minimalistische: Der Kent
Der Amerikanisch-Moderne: Der Shelby
Der Längliche: Der Cavendish
Der Extravagante: Der Onassis
Der Romantische: Der Christensen